Um den Aufbau des weitgehend unbekannten Innenlebens des Instruments zu erhellen, erläuterte der Referent zunächst die wesentlichen Bestandteile anhand von Schaubildern und Modellen.
Beginnend mit dem Pfeifenwerk und den vielen Variationen von Pfeifentypen folgten Bilder und Erklärungen von Windladen, Traktur, Registerschaltung, Manualen, Windversorgung und deren Zusammenspiel. Eine Zungenpfeife aus Plexiglas und deren Funktionsweise wurde vorgeführt, sie konnte auch im Publikum herumgereicht werden.
Begonnen hat der Vortrag mit der Interpretation einer Aria in g des Vornbacher Komponisten Dionys Grotz, welche Walter Heimerl auf der eigens mitgebrachten Kleinorgel im Pfarrsaal spielte.
Anschließend diente dieses Instrument, das nur aus einem Register Gedackt 8' besteht als Anschauungsobjekt, um einen Blick in die sonst stets verborgene Windlade zu ermöglichen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung besuchten die Teilnehmer die Orgelempore der Kirche, um die Orgel in der Praxis zu erleben. Dabei führte der Referent die Vielzahl der Register und deren Klänge im Zusammenspiel vor. Beim Spiel des kleinsten Registers Oktävlein 1' von unten nach oben konnte man gut feststellen, dass der Ton der ganz kleinen Pfeifen für manchen Zuhörer bereits an der Gehörgrenze liegt.
Um die Führung abzurunden, spielte Walter Heimerl einige Werke der großen Orgelliteratur aus verschiedenen Stilepochen. Nach einem Choral von Dietrich Buxtehude folgte ein Kirchenlied. Die virtuose Toccata in C von J.S.Bach und ein Andante von C.M.Widor versetzten die Zuhörer in Erstaunen. Den Abschluss bildete das Werk „Litanies“ von Jehan Alain, an dessen Schluss alle Register der Orgel einen fulminanten Klang bildeten.